Telefon Neukunden 04191 9503 0
Mail Neukunden info@grell.de

bioverita: Bio-Züchtung

Möhre ist nicht gleich Möhre
Wusstest du, dass Bio nicht immer gleich Bio ist – besonders, wenn es um Saatgut geht? Genau wie bei Äpfeln oder Kartoffeln existieren bei Möhren viele verschiedene Sorten. Früher hatte jede Region ihre eigenen, an Klima und Böden optimal angepassten Varianten. Heute dominiert jedoch einheitliches Saatgut, und kaum jemand hinterfragt, wo es eigentlich herkommt.

Wo beginnt Bio bei dir?

Bio-Saatgut ist nicht gleich Bio-Sorte
Laut EU-Bio-Verordnung muss im Bio-Anbau zertifiziertes Bio-Saatgut verwendet werden. Doch das bedeutet nicht automatisch, dass die Sorte selbst aus Bio-Züchtung stammt. In den meisten Fällen wurden konventionell gezüchtete Sorten lediglich für eine Saison auf Bio-Flächen vermehrt. Der Biolandbau finanziert somit automatisch konventionelle Züchtung, die oft auf Labortechniken, Hybride und Gentechnik setzt.
Hybridsorten sind dabei besonders problematisch: Sie bringen zwar einmalig hohe Erträge, doch ihre Eigenschaften gehen in den Folgegenerationen verloren. Bauern müssen also jedes Jahr neues Saatgut kaufen. Das verdrängt die traditionellen, samenfesten Sorten – mit dramatischen Folgen für die Biodiversität.

Bio-Züchtung – für echte Bio-Sorten
Damit Bio wirklich bei der Wurzel beginnt, braucht es Sorten, die von Anfang an biologisch gezüchtet wurden. Genau daran arbeiten Initiativen wie Kultursaat e.V. oder Saat:gut e.V., die von der Gerd Godt-Grell Stiftung unterstützt werden.

Der Weg zu einer neuen Bio-Sorte ist lang: Bis zu 15 Jahre kann es dauern, bis durch gezielte Kreuzung und sorgfältige Selektion eine stabile, samenfeste Sorte entsteht. Bio-Züchtung setzt dabei auf robuste Pflanzen, die ohne chemische Hilfsmittel gedeihen, sowie auf besonders guten Geschmack und Bekömmlichkeit.

bioverita: Bio von Anfang an
Hier kommt bioverita ins Spiel. Der Verein zertifiziert und fördert Bio-Sorten und gibt Verbraucher:innen eine Orientierungshilfe. Schon über 190 Gemüsesorten tragen das bioverita-Label – darunter viele Wurzelgemüse-Sorten, die sich besonders bewährt haben. Damit diese Sorten eine Zukunft haben, braucht es das Engagement von Bio-Höfen, Händler:innen – und von dir als Käufer:in. Achte beim Einkauf auf das bioverita-Logo – es steht für echte Bio-Züchtung. Und wenn du mal die Gelegenheit hast, eine Sorte aus der Bio-Züchtung zu probieren, dann lass dich vom Geschmack überzeugen!